Wir sehen uns an

„Wir sehen uns an“ – Toleranz-Projekt am Bildungszentrum findet Fortsetzung

Schüler sehen und malen sich selbst

Was im Schuljahr 2010/11 mit dem Vielfaltpreis der Jugendstiftung Baden-Württemberg ausgezeichneten Fotoausstellung „Toleranz und Respekt für uns“, auf die Initiative der Schulsozialarbeit am Bildungszentrum Weinsberg begann, fand jetzt seine Fortsetzung.

130 Bilder von Schülern der Klassen 8, 9 und 10 der Stauferwerkrealschule, der Realschule und des Justinus-Kerner-Gymnasiums sind im Obergeschoss der Mensa im Bildungszentrum ausgestellt. Unter der pädagogischen und künstlerischen Betreuung von Daniel Neumann, Dolores Hidalgo, Lisa Berger, Rita Eichmann, Elisabeth Zorn-Kernler und Gaby Heiß waren die Bilder entstanden.

Der Blick ist der erste Moment der Kontaktaufnahme zwischen zwei Menschen. Er kann darüber entscheiden, ob eine Beziehung aufgebaut wird oder nicht. Blicke können anziehen, liebkosen, schmeicheln und Menschen dazu bringen, sich ineinander verlieben. Blicke können aber auch verunsichern, erschrecken oder abwerten.

„Sehen wir den anderen respektvoll an? Ist unser Blick verständnisvoll und Ausdruck unserer Toleranz?“ – Fragen mit denen sich die Schüler am Bildungszentrum in den letzten Wochen beschäftigt haben. Ausgehend von Fotografien sind die Selbstportraits in Schablonentechnik entstanden.

„Das Projekt hat von den Schülern viel Mut erfordert“, meinte Realschulleiterin Rita Eichmann, „man gibt etwas von sich selbst preis und das ist nicht einfach“.  

Nehmen wir uns überhaupt noch wahr? Mit einer eindrucksvollen und ausdrucksstarken Vorstellung zeigten sich die 8. Klassen der RSW. Freudige Blicke, enttäuschte Blicke – abweisende und auffordernde Blicke zeigten die Jugendlichen in ihrer Performance, die kurzfristig vor der Ausstellungseröffnung einstudiert wurde.  

„Wir wollten etwas Neues machen. Durch solche Projekte entstehen Kontakte. Sie sind wichtig. Man lernt sich zu respektieren und zeigt Toleranz gegenüber dem anderen“, lobte Schulsozialarbeiterin Gaby Heiß die Arbeiten und das Mitwirken der Schüler.

Schülerin Sarah Haraszthy zeigte sich mit ihrem gemalten Selbstportrait zufrieden. „Das Bild sieht lustig aus. Aber man erkennt mich, damit ist doch der Sinn erfüllt“, meinte die Realschülerin mit einem Schmunzeln. (kre)